Fachveranstaltung: Weibliche Genitalverstümmelung/-beschneidung (FGM/C)

Sensibilisierung und Aufklärung – Fachkräfte im Kreis Höxter im Fokus

Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen und Mädchen am 25. November lud der Arbeitskreis gegen Gewalt an Frauen und Kinder am 4. Dezember 2024 zu einer Fachveranstaltung in die Aula des Kreishauses Höxter ein. Im Mittelpunkt stand die Sensibilisierung und Wissensvermittlung für Fachkräfte, die in ihrer Arbeit mit betroffenen oder gefährdeten Mädchen und Frauen von Genitalbeschneidung in Berührung kommen.

Diese Veranstaltung markierte den Abschluss einer dreiteiligen Aktionsreihe, mit der der Arbeitskreis ein kraftvolles Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Kindern dieses Jahr setzte.

Eine Veranstaltungsreihe für Aufklärung und Prävention

  1. Theaterstück „Respekt für Dich“: Den Auftakt bildete am 22. November 2024 das beeindruckende Theaterstück der Theatergruppe Zartbitter e.V., das an Brakeler Schulen aufgeführt wurde und Jugendliche für das Thema respektvolle Beziehungen sensibilisierte.
  2. Wanderausstellung „Am Anfang war es Liebe“: Die zweite Aktion, eine Ausstellung zur häuslichen Gewalt, klärte über Warnsignale auf und lenkte die Aufmerksamkeit auf lokale Beratungsangebote. Bis zum 6. Dezember 2024 war sie im Gesundheitszentrum Beverungen zu sehen.
  3. Abschluss: Fachveranstaltung zu FGM/C: Den Abschluss der Reihe bildete die Fachveranstaltung zur weiblichen Genitalverstümmelung/-beschneidung, durchgeführt von Expertinnen der Fachstelle YUNA Rheinland.

Einblicke in die Fachveranstaltung

Mit rund 30 engagierten Teilnehmenden aus verschiedenen Berufsfeldern bot die Veranstaltung nicht nur Fachwissen, sondern auch praxisorientierte Ansätze. Die Referentinnen der Fachstelle YUNA führten durch ein vielschichtiges Programm, das sowohl die globale Dimension von FGM/C als auch deren spezifische Relevanz für Deutschland beleuchtete. Diskutiert wurden:

  • Die Arbeit der Fachstelle YUNA als zentrale Anlaufstelle.
  • Hintergrundwissen und Fakten zu FGM/C – weltweit und national.
  • Handlungsmöglichkeiten für Fachkräfte, um Betroffene adäquat zu unterstützen.

Die Fachpersonen wurden dabei ermutigt, FGM/C nicht isoliert zu betrachten, sondern im Kontext der oft komplexen Biografien der betroffenen Frauen und Mädchen.

Wichtige Erkenntnisse und Ausblick

Die Veranstaltung brachte zwei wesentliche Botschaften hervor:

  1. Ganzheitliches Verständnis: Betroffene von FGM/C verdienen eine respektvolle und ganzheitliche Betrachtung. Ihre individuellen Lebensgeschichten und kulturellen Hintergründe sind entscheidend für eine einfühlsame Unterstützung.
  2. Sensibilisierung als Schlüssel: Nur durch umfassende Aufklärung können Fachkräfte die Dringlichkeit des Themas erkennen und gezielt Bedarfe von Betroffenen oder gefährdeten Personen identifizieren.

Eine starke Botschaft für den Kreis Höxter

Mit dieser Veranstaltungsreihe setzte der Arbeitskreis gegen Gewalt an Frauen und Kinder ein starkes Zeichen für Aufklärung und Prävention. Die Fachveranstaltung zu FGM/C unterstrich die Bedeutung von interdisziplinärer Zusammenarbeit und Sensibilisierung in der Antigewaltarbeit. Durch den Austausch von Wissen und Erfahrung wurde nicht nur Bewusstsein geschaffen, sondern auch ein entscheidender Schritt in Richtung besserer Unterstützung für Betroffene gegangen.

Der Arbeitskreis gegen Gewalt an Frauen und Kindern im Kreis Höxter zeigt mit Initiativen wie diesen, dass Engagement für Frauenrechte und Schutz vor Gewalt mehr ist als ein Schlagwort – es ist ein gelebter Auftrag.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.yuna-nrw.de